Ela von modernenomaden.de hat ihr Tagebuch von Ihrer Reise vor 20 Jahren wiedergefunden.
Was hast du damals erlebt und wohin ging die Reise?
Damals hatte ich gerade eine Krise. Job verloren, Ehe ging in die Brüche – also stieg ich spontan auf meine Enduro. Ein ganz klassisches Yamaha XT 350 Original Motorrad. Nur den Tank hatte ich vergrößert, denn ich treibe mich auch gern schon mal in abgelegenen Gegenden herum.
Vor 20 Jahren, war ich als junge 30-jährige Frau noch eine absolute Ausnahme auf einer Enduro. An den Tankstellen gab es noch spontane Standing Ovations an der Tankstelle!
Die Reise ging gen Süden, immer der Sonne nach. Startend in einem kleinen Dorf am Rande der Eifel, quer durch Frankreich mit Magic Moments wie Carcasonne im Sonnenuntergang und reiten auf Wildpferden in der Camargue. Über die teils noch verschneiten Pyrenäen, die wilde Costa Brava runter mit Highlights wie Barcelona, die sonnige Costa Blanca entlang, bis ins Land des Lichts – Andalucia.
20 Jahre und die Reiseleidenschaft läßt nicht nach 😉 Heute sind die Reisen auch schon mal weiterweg – wie Inselhopping auf Thailand letzten Winter oder Südafrika ist für dieses Jahr in Planung.
Ist dies dein ältestes / erstes Tagebuch und wie alt warst du als du es geschrieben hast?
Oh nein – ich habe bereits mit 12 Jahren Tagebuch geschrieben. Damals ging es zwar nur mit dem Fahrrad in die Eifel, aber immerhin. Ich war stolz auf jeden Stempel, den ich in meinen Jugendherbergsausweis bekommen hatte. Einmal kamen wir spät abends in einer Jugendherberge abgelegen auf einem Berg an…und mussten feststellen, dass sie geschlossen hat – Aber das ist eine andere Geschichte.
Schreibst du seitdem regelmäßig in dein Reisejournal und wie war es dein altes Tagebuch zu finden?
Schreiben und Fotografieren liebe ich. Ich sammele unterwegs auch meist hübsche Postkarten, alle Eintrittstickets von besonders schönen Erlebnissen und vieles mehr – alles kommt ins Reisejournal.
Mein altes Reisetagebuch – Nostalgie pur! All die Erinnerungen kommen mit beim durch blättern hoch und ich schwelge in den schönen Gefühlen. Es ist ganz wichtig seine schönen Erinnerungen festzuhalten – so hast Du einen Schatz fürs Leben. Gerade an Tagen wo es Dir mal nicht so gut gehen sollte, kannst Du damit die guten Gefühle wieder hervorholen.
Würdest du das Tagebuch deinem Sohn jetzt oder später zeigen?
Mein Sohn, schon große 16 Jahre alt und ein typischer Teenager, geht selbst schon ohne Eltern auf Reisen. Er hat sogar schon Länder gesehen, in denen ich noch nicht war. Auch Timur fotografiert sehr gern und hält seine Reisen fotografisch fest.
Wenn er in ein Land reist, dass ich schon kenne zeige ich ihm gern meine Tagebücher. Fast alles darf er lesen 😉
Warum sollte jeder Reisende Tagebuch führen?
Ein schöner Spruch heißt:
„ Leben ist nicht die Anzahl der Atemzüge, die Du machst, sondern die Augenblicke, die Dir den Atem rauben“ (nach George Carlin)
Unser Gedächtnis funktioniert sehr selektiv. Wenn es uns im Leben mal nicht so gut geht, erinnern wir uns gern an alle Situationen, wo es auch nicht gut lief und wir Sorgen hatten. Gerade dann brauchen wir aber gute Gefühle und schöne Erinnerungen. Mit einem Reisejournal kann sich jeder einen großen Fundus an schönen Erinnerungen schaffen.
Und wenn mal die ganze Welt gegen Dich ist, schlägst Du es auf und Schwupps – da ist wieder dieser nette Typ, der Dir auf der spanischen Treppe in Rom ein Liebeslied auf seiner Gitarre vorgespielt hat.
Was ist deine Lieblingsseite in deinem alten Tagebuch?
Die Lieblingsseite ist die Beschreibung meiner Gedanken, als ich hoch oben in der Sierra Nevada ganz allein an einer Schranke stehe. Es ist so symptomatisch auch für das ganze Leben. Wie oft stehen wir plötzlich vor einer Schranke, wenn wir dachten, dass es eigentlich ganz gut läuft. Wie gehst Du damit um? Was denkst Du in solchen Momenten ? Wie findest Du einen neuen für Dich richtigen Weg?
Gab es etwas woran dich dein Reisetagebuch wieder erinnert hat, was du vielleicht sogar vergessen hattest?
Ganz viel! Ich habe Adressen von schönen Orten wiedergefunden. Zum Beispiel von einem Haus wo mein Vater mal gelebt hat. Namen von ehemaligen Reisebegleitern, die ich nun auf Facebook finden kann.
Warum führst du immer noch Reisetagebuch?
Heute führe ich Reisetagebuch auch um anderen Menschen gute Tipps zu geben, tolle Locations zu teilen (Da gibt es beispielsweise diese kleine Bar auf Kho Lanta *schwärm*), Wege zu zeigen und auch Mut zu machen.
Es gibt so viele Menschen, die mal gerne Reisen würden, aber sich allein nicht trauen oder auch denken einfach drauf los reisen, sei nur was für junge Leute. Da kann ich mit meinen Berichten das kleines bisschen Inspiration für den ersten Schritt liefern.
Wo war der ungewöhnlichste Ort, an dem du in dein Reisetagebuch geschrieben hast?
Och, da gibt’s viele Orte. Oben auf der Sierra Nevada – verzweifelt vor einer Schranke stehend.
Auf Schloß Dracula im fernen Transilvanien
Im Longtail Boot, in der Andaman See. Es war etwas wackelig 😉
Am berühmten „The Beach“ auf Phi phi
Auf der wunderschönen Dachterrasse unseres Riads in Marakkesch u.v.m.
Wenn du in deinem Reisetagebuch liest – würdest du heute etwas anders, mehr oder weniger schreiben?
Auf jeden Fall mehr schreiben. Mehr von dem was ich gesehen und erlebt habe. Aber auch mehr darüber was ich dabei gedacht und gefühlt habe.
Beim Schreiben gilt genauso wie beim Reisen: Carpe diem noctemque (Nutze den Tag und die Nacht). Ich würde es ergänzen auf: Genieße den Augenblick und teile ihn mit anderen.
Was ist dein nächstes Reiseziel und gibt es für das Land schon ein JourneyBook?
Unsere nächsten Ziele sind Prag, Paris, Kroatien und immer wieder die Costa Blanca.
Leider gibt es für Europa noch zu wenige Journeybooks. Aber für das nächste große Abenteuer gibt es das JourneyBook Südafrika.
Über Ela von modernenomaden.de
Reisen heißt nicht nur schöne Orte entdecken. Du entdeckst auch ganz viel über Dich selbst. Reisen ist ein Prozess und immer auch eine Reise zu Dir selbst.
Seit drei Jahren reise ich nicht mehr alleine durchs Leben und durch die Welt, sondern mit meinem Partner, Jörg. Er hat als ehemaliger Marine Soldat schon sehr viel von der Welt gesehen und spricht nach 20 Jahren USA perfekt Englisch. Jörg ist der strukturiertere von uns beiden und sorgt dafür, dass wir immer alles dabeihaben. Am anderen Ende der Welt ohne Ladegeräte ist doof 😉 Mit seinem technischen Verständnis hält er unsere Ausrüstung in Schuss und repariert alles, was so anliegt. Diese Skills ergänze ich mit ganz viel Kreativität – irgendwie geht’s immer! Und einem unverbesserlichen Optimismus. Meine Kenntnisse in Französisch und Spanisch sind auch ganz hilfreich.
In unserem Blog lassen wir Dich teilhaben an unseren Reisen und Erlebnissen abseits üblicher Touristenpfade. Besonders romantische Wasserfälle oder versteckte geheimnisvolle Gärten – wir reisen gern unkonventionell und übernachten lieber privat bei Einheimischen als in Hotels. Wir sind mal per Mietwagen, auf Motorrädern oder auf dem Rücken eines Pferdes unterwegs….
In Marokko hatten wir sogar mal einige Tage einen privaten Fahrer, der uns nicht nur die Highlights von Marrakesch gezeigt hat, sondern auch entlegene Gegenden mit malerischen Wasserfällen im Atlasgebirge.
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PS: Wenn du selbst ein passendes JourneyBook suchst, findest du hier alle Länder und kannst dir dein eigenes Reisetagebuch kaufen oder andere damit beschenken.